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Energiewende Zuhause - Wärmepumpen im Überblick



Grundlegendes zur Funktion von Wärmepumpen

Eine Wärmepumpe ist eine öl- und gasfreie Möglichkeit, um ein Gebäude zu klimatisieren. Je nach Art erzeugt eine Wärmepumpe den Wärmeaustausch mit Hilfe von Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich – und gilt daher auch als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizungen. Sie benötigen zur Wärmeproduktion keine fossilen Brennstoffe.

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe kann man auch mit einem umgekehrten Kühlschranksystem vergleichen. Bei einem Kühlschrank wird durch Abgeben der Wärme nach außen der Innenraum gekühlt. Bei einer Wärmepumpe hingegen wird Energie (Wärme) aus der Umgebung entzogen und dem Kreislauf zugeführt. Das enthaltene Kältemittel verdunstet, wird anschließend in einem Verdichter komprimiert und die Energie bei dem Verflüssigungsprozess wieder entzogen und dem Heizwasserkreislauf zugeführt.

Funktion der Wärmegewinnung



Arten von Wärmepumpen


Bei Wärmepumpen unterscheidet man in der Regel zwischen zwei Bauformen: Split- oder Kompaktgeräten. Die meisten Kompaktgeräte haben einen Kompressor, Ventilator und Verdampfer in einem Gehäuse verbaut. Bei Splitgeräten hingegen wird meistens der Verdampfer und Ventilator außerhalb des Gebäudes installiert. Das macht Splitgeräte besonders geräuscharm. Aber selbst Kompaktgeräte überschreiten nur selten eine Lautstärke von 60 Dezibel und sind vergleichbar mit der Lautstärke eines gewöhnlichen Kühlschranks. Dennoch gibt es neben der Lautstärke auch weitere Unterschiede zwischen Split- und Kompaktwärmepumpen.

Split-Wärmepumpen
Eine Split-Wärmepumpe setzt sich aus einer Außen- und einer Inneneinheit zusammen. Die Vorteile sind:

· besonders leise im laufenden Betrieb
· Einsatz in Reihenhaussiedlungen unbedenklich
· Auch zum Kühlen geeignet

Kompakt-Wärmepumpen: Luft-Wasser-Wärmepumpen
Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt zum Heizen Umgebungsluft. Ihre wichtigsten Vorteile sind:

· Geringe Anschaffungskosten
· Auch ein nachträglicher Einbau ist möglich
· Für Neubau und Modernisierung geeignet
· Erweiterbar dank Kaskadenfunktion

Luft-Wasser-Wärmegewinnung


Kompakt-Wärmepumpen: Warm-Wasser-Wärmepumpen
Eine Warm-Wasser-Wärmepumpe bezieht Wärme und Kälte als primäre Energiequelle aus dem Erdreich. Die Vorteile:

· Betrieb vor allem in der kalten Jahreszeit effizient
· Heiz- und Kühlfunktion mit einem Gerät
· Erhältlich mit integriertem Warmwasserspeicher

Warm-Wasser-Wärmegewinnung



Kosten und Wirtschaftlichkeit


Die Jahresarbeitszahl ist wohl einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um die Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe geht. Sie sagt aus, ob sich das Verhältnis zwischen der Wärmeausbeute und dem für den Betrieb benötigten Strom rechnet. Es gilt, je höher die Wärmequellentemperatur und je niedriger die Vorlaufzeit der Heizung, desto höher auch die Jahresarbeitszahl. Das bedeutet, je höher die Jahresarbeitszahl ist, umso effizienter arbeitet auch die Wärmepumpe.

Allerdings spiegelt die Jahresarbeitszahl nicht automatisch auch die Betriebskosten der Wärmepumpe wider. Denn auch für Verteilerenergie, Umwälzpumpe und Co. wird Strom benötigt.

Die Kosten pro kWh einer Wärmepumpe, berechnen sich wie folgt:
Strompreis je kWh/ Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe= Kosten je kWh

Bei Wärmepumpen entfallen betriebsbedingte Wartungsarbeiten am Schornstein, da hier kein Verbrennungsvorgang fossiler Brennstoffe entsteht. Bei den meisten Wärmepumpen ist zudem die regelmäßige Wartung hinfällig. Lediglich bei Kompaktgeräten fallen Wartungskosten des Kältemittelkreislauf bzw. des Filters an, da diese regelmäßig kontrolliert und gewartet werden müssen. Bei ihnen kommen in der Regel somit, neben den Stromkosten und der Stromzählermiete, auch die entsprechenden Wartungskosten mit hinzu.




Darauf sollten Sie achten:


Haben Sie sich erst einmal für ein Model entschieden, geht es nun darum, den Einbau zu planen. Es empfiehlt sich, einen Fachbetrieb zu konsultieren. Bei falschem Einbau kann sich die vermeintlich kostensparende Alternative zur herkömmlichen Heizmethode schnell im Portemonnaie bemerkbar machen.

Zusätzlich bieten viele Energieversorger spezielle Stromtarife für Wärmepumpen an. Informationen darüber gibt es bei dem regionalen Energieversorger Ihres Vertrauens. Er informiert auch über die Möglichkeiten einer zusätzlichen Zuspeisung von Strom durch eine auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage.

Es lohnt sich zudem, sich vor einem Einbau über eine mögliche Förderfähigkeit zu informieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat die „Förderbedingung im Marktanreizprogramm“ 2020 deutlich verbessert. Für Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme können Sie mit bis zu 50.000 Euro Zuschuss pro Wohneinheit rechnen. Aber Achtung bei Warm-Wasser-Wärmepumpen: Diese sind nur im Zusammenhang mit einem Heizungstausch förderfähig.

Weitere Informationen zu staatlicher Förderung finden Sie auf unserem Mein Zuhause Portal hier.
Informationen zur Förderung finden Sie auch auf der Seite der KfW-Förderbank.


Aber auch das BAFA fördert den Einbau umweltfreundlicher Heizsysteme mit erneuerbaren Energien. Die neue BEG ist zu Jahresbeginng 2021 gestartet. Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude wird die energetische Gebäudeförderung des Bundes neu aufgesetzt. Den Antrag können Sie komplett über Ihren Installateur abwickeln, dieser beantragt die Förderung für Sie. Informieren Sie sich hierüber bei Ihrem Installateur oder direkt beim BAFA.

Detailierte Informationen zu BEG-Förderprogramm des BAFA finden Sie hier hier.



Eine Investition auf lange Sicht:


Bei einer Wärmepumpe für den privaten Gebrauch mit Stromversorgung eines Energiezulieferers, kann man mit jährlichen Stromkosten ab 400 Euro aufwärts rechnen. Diese Kosten können aber stark, je nach individuellem Gebrauch, variieren. Je nach Hersteller und Modell belaufen sich die reinen Anschaffungskosten, Installation und eventuelle Erdbohrungen, wie zum Beispiel bei Erdwärmepumpen, auf etwa 15.000 – 30.000 Euro, ganz abhängig von Beschaffenheit und Größe.
In der Regel ist eine Investition in eine Wärmepumpe auf lange Sicht günstiger als die herkömmliche Heiztechnik. Stellt man die Lebensdauer den Anschaffungskosten und Betriebskosten gegenüber, so erweist sich eine Wärmepumpe als kostengünstiger im Vergleich zu gewöhnlichen Heizkörpern. Hält man sich an die vom Hersteller empfohlenen Wartungsangaben, wird die Lebensdauer eine Wärmepumpe auf 15-20 Jahre geschätzt.

Sie denken über den Kauf einer Wärmepumpe nach? Unsere Partner von der Sanitär- und Heiztechnik beraten Sie gerne.








Bilder: Bosch Pressemitteilungen, Grafiken: Norman Motschiedler







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